Wie Menschen haben auch Hunde unterschiedliche Persönlichkeiten und Schicksale. Bertha war edel. Der große, zottelige Köter nahm einige knorrige Brüder unter seine Fittiche. Wenn sie zur verabredeten Zeit vor der Tür der Freiwilligen standen, ließ Berta sie zuerst essen. Wir werden die Geschichte eines freundlichen Hundes erzählen, der endlich Glück hatte.
Der Winter war seltsam, mit beißendem Frost, der schmelzenden Temperaturen wich und manchmal sogar einem kühlen Regen. Bertha, ihrer Färbung nach zu urteilen ein Schäferhund-Mestize mit weichem, lockigem Fell und flauschigem Schwanz, wartete jeden Abend am Eingang auf ihren Wohltäter. Obdachlose Tiere waren auf ihrem Anwesen nicht willkommen. Es wurde als korrekter angesehen, Lebensmittel in den Mülleimer zu werfen, als streunende Hunde zu füttern.
Bertha war sehr anmutig und trotz ihrer imposanten Erscheinung sehr anhänglich. Beim Anblick eines Mädchens hob sie ab und stürzte sich ins "Kuscheln". Sie war bereit, stundenlang Zärtlichkeiten auszutauschen. Der Plan der Freiwilligen war es, nach und nach die gesamte Hundegesellschaft unterzubringen, aber die Plätze im Tierheim waren knapp und immer belegt. Alles, was das Mädchen tun konnte, war, Berta zu füttern und zu streicheln.
Alles änderte sich, als Berta dem Mädchen eines Morgens mit lautem Bellen ihre Ankunft ankündigte. Als sie mit einer Portion Leckerlis nach draußen kam, gefror ihr das Herz. Der Hund sah völlig unglücklich aus. Ihr nasses Fell war mit Schneebällen und Eis bedeckt, und sie stand bis zu den Knöcheln in einer eisigen Pfütze.
Das Mädchen erkannte, dass sie ihren Hund nicht mehr auf der Straße lassen konnte. Sie suchte verzweifelt nach einem Weg, Berta davon zu überzeugen, den Käfig zu betreten, aus dem sie immer von anderen gejagt worden war. Die Freiwillige hatte nicht das richtige Halsband dabei und wusste nicht, wie sie den dreißig Kilogramm schweren Hund dazu bringen sollte, ihr zu folgen.
Berta verdrängte ihre Zweifel und beobachtete ihren Wohltäter aufmerksam, als ob sie darauf wartete, endlich zu einem Besuch eingeladen zu werden. Es genügte, auf die Tür zu zeigen, der Köter schlüpfte fröhlich hinein und setzte sich in aller Ruhe auf den Teppich neben der Tür der begehrten Wohnung. Bertha bemühte sich sehr, der Mutter des Mädchens zu gefallen, und führte das einfache Kommando "Gib eine Pfote" fehlerfrei aus. Zur Belohnung forderte der Hund Zuneigung und schloss genüsslich die Augen, als er hinter den Ohren gekrault wurde.
Dieses Mal griff Bertha nicht einmal nach den Schalen. Sie wurde von Schnee und Schmutz befreit und durfte sich mit einer Decke zugedeckt auf das Sofa setzen. Müde und überglücklich schlief die Hündin ein und kuschelte mit dem ersten Spielzeug ihres Lebens.
Hauptbild: lemurov.net